Notfallmedizin in der Krise – ohne Arzt

Krisenmedizin im Notfall

Jede Minute zählt bei medizinischen Notfällen wie Unfällen, Herzversagen oder Schlaganfall. Aufgrund der guten medizinischen Infrastruktur kann fast deutschlandweit, innerhalb von 30 Minuten, ärztliche Hilfe bereitgestellt werden. Lediglich bei sehr ländlichen und abgeschiedenen Gegenden bzw. Gemeinden kann es länger dauern bis der Krankenwagen eintrifft oder Notärzte im Haus eintreffen. Die Notfallnummer 112 ist rund um die Uhr erreichbar im Land.

Doch Erfahrungen aus Krisengebieten zeigen, dass diese Infrastruktur schnell zusammen brechen kann. Das Absetzen eines Notrufs kann manchmal nicht besonders viel bringen, vor allem wenn kein Notarzt zum Unfallort durchdringen kann. Umweltkatastrophen, Krieg oder Pandemien können schnell zu überfüllten Krankenhäusern führen. Es stehen nicht genug Personal und Betten zur Verfügung, folglich kommt es zu einer Unterversorgung, auch von Notfallpatienten. Um sich oder weiteren nahestehenden Personen in einer Akutsituation zu helfen, haben Sie wohl kaum eine Alternative, als selbst die Behandlungen durchzuführen. Als sogenannter Ersthelfer sollten Sie daher auch über grundlegende Maßnahmen informiert sein.

Medizinische Notfälle

Es gibt eine Reihe von Notfällen, die ganz unvorhergesehen oder durch Unfälle auftreten können, auch im häuslichen Umfeld. Als Nicht-Mediziner können Sie nur auf die Symptome achten und sich auf mögliche Informationen des Patienten berufen. Eine Geräteausstattung zur Diagnostik, wie wir es aus den Krankenhäusern kennen, ist natürlich in den eigenen vier Wänden nicht gegeben.

  1. Verletzungen

  2. Atemnot

  3. Herzstillstand

  4. Schock

  5. Lebensmittelvergiftung

Einrichtung einer In-House Arztpraxis

Verständlicherweise ist es nicht umsetzbar, sich teure medizinische Geräte für den Katastrophenfall anzuschaffen. Bildgebende Verfahren wie Röntgen zur Erkennung von Brüchen und inneren Blutungen müssen weiterhin im nächsten Krankenhaus durchgeführt werden. Trotzdem ergibt es Sinn, ihre Räumlichkeiten mit einfach medizinischen Hilfsmittel wie einem Thermometer oder einem Blutdruckmessgerät auszustatten. Auch eine Erste-Hilfe-Box mit Verbandsmaterial und wichtigen Medikamenten, sollte für die sogenannte Katastrophenmedizin vorhanden sein. Ein Defibrillator kann vor plötzlichem Herztod schützen und gilt als Must-have in der Notfallmedizin.

Welche medizinischen Behandlungen Sie im Notfall beherrschen sollten

An dieser Stelle möchten wir ganz klar anmerken, dass die folgenden Inhalte sich von einschlägigem medizinischem Fachwissen distanziert. Der Leitfaden sollte nur Anwendung finden in einer Situation, wo Gefahr in Verzug ist und Sie einem Menschen helfen müssen, bei dem es um Leben und Tod geht. Ein Laie kann keineswegs die Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt, eine(n) Arzthelfer(in) oder eine(n) medizinische(n) Fachangestellter/-in ersetzen. Sind mehrere Personen vor Ort, so sollten Sie unbedingt Menschen mit Fachwissen aus der Medizin die Behandlung durchführen lassen. Für den Fall, dass Sie die einzige Person sind und niemand einen medizinischen Hintergrund hat: Helfen Sie sofort, nach ihren Möglichkeiten, bis keine Notwendigkeit mehr besteht. Hören Sie erst auf mit der Versorgung, wenn der Patient nicht mehr in akuter Gefahr ist oder einen Zugang zu professionellen Versorgung durch Ärzte hat.

Durchführung einer Injektion

Injektionen sollten ebenso in der Hausapotheke mit enthalten sein, wie auch andere wichtige Medikamente. Bei einem allergischen Schock oder auch einer chronischen Krankheit kann es dazu kommen, dass Sie Injektion von Cortison vornehmen müssen. Hier müssen Sie jedoch im Vorfeld einiges beachten.

Die Voraussetzungen für ein sauberes Spritzen ist eine sterile Umgebung. Am besten eignen sich dafür Einwegspritzen, da diese luftdicht verpackt sind und steril aus der Verpackung genommen werden können. Andernfalls müssen Sie die Instrumente vor der Benutzung desinfizieren und mindestens 15 Minuten lang abkochen.

Grundlegend gibt es drei Arten eine Spritze zu setzen. Zum einen können Sie das Mittel unter die Haut einbringen. Die Wirkung jedoch geschieht sehr langsam. Das Spritzen in den Muskel verlangsamt ebenso die Wirkung. Allein das intravenöse Setzen in die Vene erzeugt ein sofortiges Anschlagen der Medikamente. Wichtig ist bei allen drei Varianten, dass Sie absolut luftfrei injizieren, sonst kann der Betroffene sterben.

Wenn Sie die Spritze aus der Verpackung entfernen, müssen Sie darauf achten, dass die Stelle, auf der die Nadel aufgesetzt wird, nicht berührt wird, sonst wird sie unsteril. Danach setzen Sie die Nadel auf und ziehen die Flüssigkeit in die Spritze ein. Sie dürfen hier niemals die Nadel selber berühren, sondern immer nur am Kolben. Danach wird die zu spritzende Stelle desinfiziert mit einem speziellen Mittel oder Alkohol. Vor dem Einstechen müssen Sie den Kolben so weit gedrückt halten, bis die ersten Tropfen entstehen. So entfernen Sie sämtliche Luft und der sauberen und sicheren Injektion steht nichts mehr im Weg.

Maßnahmen aus dem Erste-Hilfe-Kurs

Die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs ist sehr zu empfehlen, da die vermittelten Inhalte Basics aus der Notfallmedizin sind. Wichtige Maßnahmen der Notfallversorgung wie die stabile Seitenlage so wie Herzdruckmassage werden in Theorie und Praxis trainiert. Mit der jährlichen Wiederholung des Erste-Hilfe-Kurses oder einem Handbuch können Kenntnisse aufgefrischt oder vertieft werden. Die Herzdruckmassage bei einem akuten Kreislaufstillstand sollte bis zum Eintreffen eines Arztes durchgeführt werden. Bitte beachten Sie, dass für Kinder andere Wiederbelebungsmaßnahmen erforderlich sind.

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Blutung stoppen bei einer Verletzung

Dabei sind alle Maßnahmen darunter zu sehen, die eine Blutung stoppen können. Gerade wenn wichtige Blutgefäße verletzt sind, sollte Sie die Blutung so schnell wie möglich anhalten, damit hier keine Verblutung eintreten kann. Es gibt verschiedene medizinische Praktiken, die sie ausführen können. So versiegelt man die Blutgefäße des Patienten wieder oder klemmt sie entsprechend ab. Die erste Handlung im Notfall ist dabei immer, dass der betroffene Körperteil hochgelegt wird. So fließt das Blut in den Körper des Patienten zurück und der Blutdruck wird an der blutenden Stelle eher verringert. Danach sollte Sie einen Druckverband mit Kompressen anlegen. Dieser verschließt die Wunde und drückt die Adern des Betroffenen ein Stück zusammen. Auch damit ist die Blutung verringert. Bei sehr starken Blutungen können Sie verschiedene Polster verwenden, die nochmals auf die Wunde drücken und noch besser verschließen können.

Möglich ist auch das Zudrücken der Arterie, wenn diese verletzt sein sollte. Die ist sehr körpernah durchzuführen. Doch auch dies ist keine endgültige Lösung, sondern ein Notarzt muss verständigt werden. Das Abbinden ist das Mittel der letzten Wahl, doch auch dieses müssen Sie vornehmen, bis der Notarzt eintrifft und den Patienten weiterhin versorgen kann.

Fazit

Unabhängig von Katastrophen kann jeder in die Situation kommen, einer Person helfen zu müssen – im Straßenverkehr, auf Reisen oder Zuhause. Wir hoffen, dass Sie aufgrund dieses Artikels etwas mehr Sicherheit bekommen im Umgang mit Verletzten oder kranken Patienten.

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