Krisen begegnen nach der Schwangerschaft

Die postpartale Despression ist eine nicht seltene Erkrankung, die Frauen nach der Entbindung ihres Kindes durchleben. Sie ist geprägt von Angstzuständen, Gefühlsarmut, Desinteresse und Schuldgefühlen. Die Depression hat viele Ursachen. Zum einen sind das biologische und psychische Faktoren, zum anderen psychosoziale sowie Traumaerfahrungen. Schwangerschaften, die aus einer Vergewaltigung heraus entstehen, gehören zu den Traumata. Selbst eine geplante oder glücklich verlaufende Schwangerschaft schützt nicht zwangsläufig vor der postpartalen Depression. Vorbeugend helfen allerdings Maßnahmen, die den Weg für die Mutter und das Kind leichter machen.

Nach der Geburt gelangen die meisten Frauen in eine Phase, die man den Babyblues nennt. Dies stellt ein kurzfristiges Stimmungstief dar, das durch ein Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes bewirkt wird. Das Hormon Progesteron steigt im Laufe der Schwangerschaft stark an und macht die Schwangere glücklicher. Nach der Entbindung sinkt es rapide herab. Dabei helfen Medikamente nach der Geburt, um den Hormonspiegel wieder auf ein solides Level zu bringen.

Psychische Ursachen, wie Stress, Perfektionismus oder starke Veränderungen im Umfeld können ebenfalls Auslöser der Krankheit sein. Anforderungen, die die Umwelt an einen oder man selbst an sich stellt, tragen ferner dazu bei. Gerade Menschen mit einer instabilen Persönlichkeit sind auf die Hilfe andere angewiesen, die sie in der ersten Zeit nach der Entbindung begleiten. Unterstützung durch Angehörige, Selbsthilfegruppen und medizinische Betreuung sind wesentlich bei der Vorsorge und Therapie der postpartalen Depression. In jedem Fall muss der Betreffende über seine Krankheit sprechen können. Im schlimmsten Fall besteht ein Selbstmordrisiko für die Mutter. Das Kind leidet ebenfalls unter der Krankheit der Mutter, was die Schuldgefühle dieser nochmals verstärkt. Eine frühzeitige Erkennung möglicher Krankheitsursachen und ein Beschäftigen mit der potentiellen Gefahr noch vor dem Ende der Schwangerschaft sind gute Präventionen.

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